Sauerkraut selber machen
Im Herbst werden die meisten Kohlköpfe geerntet und warten darauf, verarbeitet zu werden. Eine leckere und vor Allem auch eine sehr gesunde Möglichkeit der Verarbeitung ist Sauerkraut!
Schon die Seefahrer nahmen Sauerkraut mit auf Ihre langen Seereisen, um der gefürchteten Vitamin C Mangelerkrankung “Skorbut” entgegenzuwirken. Da es noch keine Kühlmöglichkeiten an Bord gab, war es unheimlich praktisch, dass sich das Sauerkraut in Fässern nahezu grenzenlos hielt, ohne zu verderben. Möglich macht das die Sauerstoff -freie Umgebung, das saure Millieu und auch ein wenig Salz.
Zum Anschauen habe ich – wie immer – ein Video produziert. Es ist schön lang geworden, aber ihr könnt auch gern das eine oder andere Kapitel überspringen:
Materialliste – was Ihr braucht:
Unbedingt:
– Kohlköpfe (je nach gewünschter Menge)
– scharfes Messer
– Salz
– Gewürze je nach Geschmack (z.B. Wachholderbeeren, Lorbeerblätter, Kümmel, Senfsaat, Pfefferkörner…)
– Gärbehälter / Gärtopf oder etwas Ähnliches
Nice to have – was das Leben leichter macht (siehe Video):
– Krauthobel
– Strunkentferner
– Steingärtopf
– Krautstampfer
Wir haben unser Equipment, zu sehen im Video, von Steinzeug-Schmitt.de
Kurzanleitung (ausführlich im Video beschrieben):
1. Kraut putzen, Strunk und äußere Blätter entfernen, evtl. 1-2 gute Blätter für später weglegen
2. Kraut in gewünschte Stücke schneiden (Kraut) – das funktioniert hervorragend mit einem Krauthobel, aber auch mit einem scharfen Messer oder einer Brotmaschine. Ist dann nur etwas mühsam.
3. In den sauberen Gärtopf oder das Gärgefäß eine Schicht Kraut einfüllen und salzen (10-20g Salz pro KG Kraut – ich empfehle 15g), evtl. jetzt schon die Gewürze hinzufügen, oder eben nach Punkt 4.
4. Kraut einstampfen bis deutlich Flüssigkeit austritt (und falls noch nicht geschehen, würzen).
5. Punkte 3 und 4 solange wiederholen, bis entweder der Topf voll, oder kein Kraut mehr da ist. Zwischendrin kann man gern mal kurze Zeit pausieren, denn auch das Salz zieht etwas Flüssigkeit aus dem Kraut.
6. Erst wenn so viel Flüssigkeit vorhanden ist, dass das gesamte Kraut unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche ist, seid ihr fertig mit stampfen. Zur Not (soll nicht als Abkürzung für faule Stampfer dienen) kann man abgekochtes Salzwasser zum auffüllen verwenden. Ich habe im Video mit ca. 50ml Salzwasser und einer Spritze die Wände des Gärbehälters von Krautresten gereinigt.
7. Nun legt man die übrig behaltenen Krautblätter als Abdeckung auf das Kraut und legt die Beschwerungssteine (beim Gärbehälter dabei) oben drauf. Jegliches Kraut muss jetzt “unter Wasser” sein. Habt ihr keinen Gärtopf, müsst ihr etwas improvisieren.
8. Das Gärgefäß schließen und beim Gärtopf den Rand mit Wasser befüllen (ist dann also von außen luftdicht, es können aber die Gärgase austreten). Bitte eure Behältnisse nicht luftdicht abschließen, z.B. Gläser etc., diese könnten vom Innendruck platzen! Gäraufsätze für Wein funktionieren auch.
9. Das Gärgefäß kommt nun am besten für 2 Tage irgendwo hin, wo es um die 20 Grad hat. Hier kann die Gärung am besten starten. Danach lagert ihr den Topf idealer Weise bei 15-18 Grad. Im Video mache ich nach 10 Tagen eine erste Kostprobe – das war noch sehr früh. Ich denke, ich gebe dem Kraut nochmal 1-2 Wochen, bis ich es wieder probiere.
10. Ist das Kraut nach eurem Geschmack fertig, könnt ihr es entweder im Topf lassen und immer portionsweise herausnehmen (danach wieder gut verschließen, wie gehabt), oder eben in Portionen einfrieren, dann habt ihr den Topf wieder frei! Bitte nicht mit Metallgabeln oder so in das Kraut, weil es sonst schlecht werden könnte (daher die hölzerne Krautgabel). Das Kraut im Topf hält sich sehr lange, ihr müsst nur gelegentlich Wasser im Rand des Topfes auffüllen.
Bon Appetit!
Rezeptvorschläge, Anregungen, Bilder von euren Ansätzen oder Ähnliches dürft Ihr mir gern schicken: info@derselbermacherblog.de
1 Kommentar zu Sauerkraut selber machen