Acrylglas schneiden mit dem Diodenlaser: Ein DIY-Projekt für mein Formicarium
Hallo liebe DIY-Enthusiasten,
heute möchte ich euch von meinem neuesten Projekt berichten, bei dem ich eine rote Acrylglasscheibe für mein Formicarium – ein spezielles Terrarium für meine Messor Barbarus Ameisenkolonie – zugeschnitten habe. Zum Einsatz kam mein treuer xTool D1 Pro 20W Diodenlaser.
Zunächst einmal: Es war mein erstes Mal, dass ich Acrylglas mit einem Diodenlaser geschnitten habe. In der Vergangenheit hatte ich zwar schon Acrylglas mit einem CO2-Laser bearbeitet, doch diese neue Herausforderung war doch ein klein wenig anders. Vor dem Start habe ich mir die Werte für 3mm Acrylglas aus der xTool-Software geholt, um einen Referenzwert zu bekommen, und habe ihn ein wenig modifiziert. Letztendlich habe ich mit 4mm/Sek und 80% Leistung gearbeitet und insgesamt drei Durchgänge gemacht. Den Air Assist hatte ich dabei ganz schwach eingestellt. Vermutlich kann man darauf auch verzichten.
Wenn Ihr einen anderen Laser einsetzt, dann passt eben die Werte entsprechend an.
Ein ganz wichtiger Punkt, der mir besonders aufgefallen ist: Der Gestank beim Lasern von Acrylglas ist extrem und die Dämpfe sind gesundheitsschädlich. Daher mein Tipp: Macht es möglichst draußen oder sorgt zumindest für eine sehr gute Frischluftzufuhr. Eine gute Absauganlage ist hier ebenfalls unerlässlich.
Gesundheitsschädliche Dämpfe beim Lasern von Acryl
Beim Lasern von Acryl entstehen verschiedene Arten von Dämpfen und Gasen, die gesundheitsschädlich sein können. Der Hauptbestandteil von Acryl, auch bekannt als Polymethylmethacrylat (PMMA), ist Methacrylsäure. Wenn PMMA erhitzt wird, wie es beim Laserschneiden der Fall ist, kann es sich zersetzen und dabei Dämpfe und Gase freisetzen. Zu den möglichen giftigen Gasen, die dabei entstehen, gehören Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und möglicherweise Methacrylsäure (MMA). Insbesondere Kohlenmonoxid ist sehr gefährlich, da es die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, beeinträchtigt, was zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass beim Lasern von Acryl geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Das bedeutet, dass der Arbeitsbereich gut belüftet sein muss und am besten eine Absauganlage vorhanden ist, die die giftigen Dämpfe abführt. Außerdem sollte immer eine geeignete Schutzbrille und bei Bedarf ein Atemschutz getragen werden. Am besten lasert ihr sowas gleich draußen an der frischen Luft!
Beim Schneiden von Acrylglas ist es wichtig, die Schutzfolie auf dem Material zu belassen. Durchsichtige Materialien können nämlich schlecht bis gar nicht gelasert werden. Gelasert wird dann mit der nicht durchsichtigen Folie oben. Außerdem empfehle ich, lieber mehrere Durchgänge zu machen, anstatt zu langsam oder mit zu viel Leistung zu arbeiten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Material schmilzt oder verbrennt.
Insgesamt war das Projekt eine großartige Erfahrung. Im Vergleich zum manuellen Schneiden, z.B. durch Sägen, hat das Lasern von Acrylglas einige Vorteile: Die Kanten sind sauber und das Ergebnis ist exakt. Außerdem besteht beim Sägen immer die Gefahr, dass das Material platzt oder einreißt. Zudem gibt es beim Sägen von Acryl immer diese Sauerei mit den Spänen.
Zum Schluss möchte ich euch noch ein paar allgemeine Tipps geben: Nehmt euch Zeit, um die richtigen Einstellungen zu finden und scheut euch nicht davor, ein paar Testläufe zu machen. Und vergesst nicht: Sicherheit geht vor. Achtet auf gute Belüftung und tragt immer eine geeignete Schutzbrille.
Ich hoffe, mein kleiner Erfahrungsbericht konnte euch einen guten Einblick in das Schneiden von Acrylglas mit dem Diodenlaser geben. Probiert es selbst aus und teilt eure Erfahrungen!
Bis zum nächsten Mal, Dennis
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